Autor: Rainer

  • Königlicher Sonntag in Lila: Bad Blankenburg feiert das Lavendelfest

    Und wieder meinte es Petrus gut mit seinen Fans in Bad Blankenburg. Entgegen wetterfröschlicher Vorhersagen blieben Augen und Kehlen zwar nicht, wohl aber die Luft trocken. Nach einer Sommernachts-Tanzparty am Samstagsabend fanden sich schon am Sonntag Mittag die unermüdlichen Feierwilligen auf dem Marktplatz zu Musik und Thüringer Klößen ein.

    Lavendelfest 2011 in Bad Blankenburg

    Vielleicht sind auf dem Foto ja die nächsten Lavendelköniginnen zu sehen, auf jeden Fall waren auch recht weitgereiste Lavendel-Fans zu bestaunen. Auch angereist waren viele Königinnen und Symbolfiguren aus Nah und Fern, die unsere scheidende Lavendelkönigin Constanze Vollrath geladen hatte.

    Lavendelfest 2011 in Bad Blankenburg

    Gekommen waren sie alle, um gemeinsam mit dem „normalen“ Festvolk zum Beispiel dem Elferrat des Bad Blankenburger Carneval Clubs beim Baden gehen zuzusehen.

    Lavendelfest 2011 in Bad Blankenburg

    Vorher hatten die Herren ihre roten Roben natürlich an den Nagel gehängt.

    Lavendelfest 2011 in Bad Blankenburg

    Hoch zu Ross präsentierte sich dann die neue Lavendelkönigin Isabell Anschütz der Öffentlichkeit als sie in Richtung Marktplatz zur Krönungszeremonie ritt.

    Lavendelfest 2011 in Bad Blankenburg

    Die Krönung erfolgte durch die ihre Vorgängerin.

    Lavendelfest 2011 in Bad Blankenburg

    Nach der Auswertung der Bad Blankenburger Wonneproppen-Wahl gab es zum Abschluss noch ein Finale aller am Programm Beteiligten.

    Mein komplettes Bilderalbum befindet sich HIER.

  • Den Teufel um den Kragen reden

    Sprichwörter sind Glückssache. Ich selbst bin ja ein Fan von falsch zusammengebauten Sprichwörtern oder Redewendungen, weil das größtenteils einfach lustig klingt. Einer der bei mir beliebtesten Klassiker wird zum Beispiel im Film „NVA“ von Hauptfeldwebel Futterknecht verbraten, wenn dieser sagt: „Das lässt aber zu wünschen offen!

    … und heute bin ich mal bei „Lafer! Lichter! Lecker! reingestolpert und höre den Küchenjungen Max Giermann sagen: „Ich rede hier noch den Teufel um den Kragen.“ Ich würde sagen: Ein neuer Klassiker is born.

    Sicherlich baue ich auch hin und wieder so etwas und „Wer im Glashaus sitzt, der werfe den ersten Stein.„, aber unterhaltsam ist es ja allemal. Hat wer von Euch noch so etwas auf Lager?

  • Bäckerbrezeln für die Regelschüler

    Wie in jedem Jahr werden auch 2011 wieder die traditionellen Brezel an die Absolventen der Bad Blankenburger Schulen übergeben. Am 1. Juli waren die Zehntklässler der Regelschule „Geschwister Scholl“ dran und standen auf dem Marktplatz, wo der Direktor und jüngere Schüler noch einmal das Schulleben Revue passieren ließen. Nach einem kleinen Programm der Grundschüler übergaben diese schließlich die Brezel an die „Großen“.

    Diese Veranstaltung geht nach der Überlieferung auf einen Bäcker der Stadt zurück, dessen Sohn an der Volksschule Abschlussprüfungen hatte. Dem Vater ließ das Abschneiden des Jungen wohl keine Ruhe, den Prüfungsraum betreten durfte er aber nicht und so entsann er eine List: Mit etlichen selbst gebackenen Brezeln kam er zur Schule, wurde eingelassen und durfte sie den Prüflingen als Stärkung übergeben.

  • Was mein Objektiv sah: Jubiläumswoche in Bad Blankenburg

    Schon Monate im Vorfeld geplant und vorbereitet, feierte Bad Blankenburg vom 13. – 19.06. seine Jubiläumsfestwoche. Diese ist eingebettet in das Jubiläumsjahr 2011, das im Frühjahr mit einem Konzert in der Stadthalle begann. Weitere Jubiläen außerhalb der Festwoche sind noch der 100. Geburtstag des 2005 verstorbenen Ehrenbürgers SR Dr. Helmut Steuer, 135 Jahre Freiwillige Feuerwehr & 20 Jahre Feuerwehrverein, 800 Jahre Kirchgemeinde Oberwirbach sowie 650 Jahre Ersterwähnung von Böhlscheiben.

    Die Festwoche selbst feierte 600 Jahre Stadtmühle, 600 Jahre Braurecht und 100 Jahre Bad-Titel. Bei einigen der Feierlichkeiten war ich dabei:

    Bad Blankenburg - Mühlentag 2011

    Zum deutschen Mühlentag am 13.06. feierte die Stadtmühlenbäckerei Bielert die Neueröffnung der rekonstrierten alten Stadtmühle  und ihr 600-jähriges Jubiläum. Während ab dem Vormittag für jeden etwas geboten wurde, endete der Tag gegen 23 Uhr nach einem großen Feuerwerk.

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    Fröbel-Kinderfest 2011

    Ganz im Sinne Friedrich Fröbels, der 1840 in (Bad) Blankenburg den ersten deutschen Kindergarten begründete stand der zweite Tag der Festwoche. Im Kurpark fand an der Stelle, wo Fröbel dies seinerzeit schon durchführte, ein Kinderfest statt. Alle Kindergärten, Schulen und viele Vereine boten Aktionen an und stellten sich vor.

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    600 Jahre Braurecht Watzdorf

    600 Jahre Braurecht feierte die Watzdorfer Traditions- und Spezialitätenbrauerei am Mittwoch. Konzipiert war es als Wandertag und so trafen am Nachmittag immer wieder Wandergruppen auf dem Festgelände ein, wo Brauereiführungen, Vorträge und vieles mehr angeboten wurde. Und das alles bei laufendem Produktionsbetrieb.

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    Festwoche 2011 - Beachvolleyballturnier

    „Tag des Sports“ hieß es am Donnerstag. Und neben anderen Aktivitäten wie der „Sportlichen Thüringen-Tour“ fand auf den Beachvolleyballplätzen der Landessportschule auch ein Turnier statt.

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    Oldtimerfahrt

    Samstag hatte der MSC Gehren den Haltepunkt seiner Oldtimerausfahrt auf den Schulhof der Regelschule „Geschwister Scholl“ gelegt. Interessierte konnten hier neben ganz alten Autos und Motorrädern auch alte Bekannte aus der DDR bewundern.

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    Festumzug

    Der Sonntag beendete die Festwoche mit einem großen Festumzug durch die Stadt, an dem Bildungseinrichtungen, Vereine, Ortsteile und auch wieder unsere hessische Partnerstadt Hofgeismar teilnahm. Danach gings zur Abschlussveranstaltung in die Stadthalle, wo unter anderem die Erfurter Rock/Pop-Sängerin Christina Rommel auftrat.

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  • Ausgelesen: Die Schwäne fliegen wieder

    Obwohl eigentlich nicht mein bevorzugtes Lesefutter-Genre, habe ich mich mal an einen Fantasy-Roman getraut:

    „Der siebte Schwan“ von Lilach Mer

    Der Einstieg führt uns in die 1980er zu einer Großmutter, die ihren 80. Geburtstag mit Tochter und Enkelin begeht. Diese Großmutter ist Wilhelmine, genannt „Mina“, die wir kurz darauf in ihren Erinnerungen ins Jahr 1913 begleiten.

    Mina ist eine Träumerin, was zu jener Zeit, als Wissenschaft und Technik in jeden Winkel des Lebens zu leuchten schienen und die Moderne das Unerklärbare immer mehr verdrängte, durchaus ein seelischer Makel war. Den neuen Ideen der Psychoanalyse und der Erforschung skurrilster Behandlungsmethoden hat sich der Doktor, ein Freund der Familie, verschrieben. Verstohlen schleicht sich das Mädchen immer öfter auf den Dachboden, wo eine Spieluhr wartet, die sie tanzen und die Zeit vergessen lässt. Aber diese Spieluhr birgt auch ein Geheimnis, welches in Mina immer schmerzhafter nach Aufklärung drängt. Es genügt ein kleiner Anlass und Mina verschwindet in eine Welt, die real und Traum zugleich ist …

    Durch das ganze Buch zieht sich eine wahrhaft bezaubernde Bildsprache. Von der ersten bis zur letzten Seite blieb ich eingetaucht und selbst wenn die Geschichte sich in längeren Beschreibungen zu verlieren schien, folgte ich voller Spannung, um ja keines der entstehenden Bilder zu verpassen. Vielleicht sollte ich es auch ein zweites Mal lesen, um alle Querverbindungen und Anspielungen zu verstehen. Wesen wie die Kielkröpfe oder den Pug kannte ich noch gar nicht und ich bin mir bis jetzt nicht sicher, was bekannten Märchen und Sagen entstammt und was in der Fantasie der Autorin geboren wurde.

    Lilach Mer entwirft viele verschiedene Charaktere beginnend bei Herrn Tausendschön, einem Kater gesetzten Alters, der in seinen Unterhaltungen aber auch gekonnt Witz und Charme versprüht. Hinzu kommt eine Taterfamilie, die der Protagonistin zur Seite steht, aber nicht ohne eigene Konflikte ist. Der Taterbegriff (Wortherkunft Tartaren) für fahrendes Volk und in diesem Falle speziell Zigeuner war für mich neu und ich fand auch die Hintergründe gut recherchiert und interessant.

    Wer also Alice im Wunderland schon gern gelesen hat, sich auf ein dichtverwobenes Spinnennetz aus Realität und Traum mit bekannten Märchen- und Sagenelementen einlassen will und in der Lage ist, sich durch wunderschöne sprachliche Bilder in eine Fantasiewelt entführen zu lassen, dem sei das Schwänchen wärmstens empfohlen.

  • Bauschutt statt Baumkuchen

    Derzeit sind am Bad Blankenburger Marktplatz Abrissarbeiten zu beobachten. Damit ist dann endlich ein Schandfleck der vergangenen Jahre Geschichte, der in selbiger aber auch mit glanzvolleren Zeiten aufzuwarten hatte.

    Rechts neben dem Rathaus gelegen wartete in früheren Zeiten das Café Morgenroth, später auch als Café Hahn bekannt, auf seine Gäste.

    In der DDR war es dann als Marktcafé eines der zentralen Anlaufpunkte für Einheimische, Kurgäste und Urlauber. Irgendwann nach der Jahrtausendwende musste es schließen und ein neues Marktcafé etablierte sich in der ehemaligen Apotheke.

    Das traditionsreiche Gebäude begann nun ungenutzt an vielen Stellen zu bröckeln bis im Sommer 2009 eines Nachts die Rückwand unter der Last der Zeit zusammenbrach und Bad Blankenburg Berühmtheit bescherte. THW und Feuerwehr hatten eine Nacht lang zu tun, das Gemäuer zu sichern. Seitdem zierte ein Zaun den Markt.

    Bis heute.