Autor: Rainer

  • Durch die Jahrzehnte: Bad Blankenburgs runde Jubiläen (Januar 2015)

    Und weiter geht´s mit unserer kleinen Zeitreise. Da es ja zu vielen Chronik-Einträgen kein konkretes Datum gibt, nehme ich den Jahresbeginn zum Anlass, diese mit in Erinnerung zu rufen.

    Vor 730 Jahren – 1285
    Bei der Erbteilung der Grafschaft Schwarzburg entsteht u. a. die Linie Schwarzburg-Blankenburg, deren Vertreter sich ab 1309 „Herren zu Blankenburg“ nennen. Dieser Linie entstammt auch der auf dem Schloss zu Blankenburg geborene deutsche König Günther XXI. (1304 – 1349).

    Vor 640 Jahren – 1375
    Der heutige Ortsteil Fröbitz (Eingemeindung 1994) erfährt seine schriftliche Ersterwähnung. Auf slawische Herkunft verweist indes der Name: vrobica bedeutet Holzeinschlag.

    Vor 630 Jahren – 1385
    Man beginnt mit dem Bau des Turmes für die Stadtkirche. Damals, vor der Reformation, nannte sich die Kirchgemeinde noch „Unserer lieben Frau“, heute trägt die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde den Namen „St. Nicolai“.

    Vor 540 Jahren – 1475
    In den Quellen wird für Blankenburg erstmals ein Wochenmarkt erwähnt.

    Vor 490 Jahren – 1525
    Im süddeutschen Sprachraum tobt der Bauernkrieg. Aus Blankenburg gehören mindestens die Einwohner Meurer und Stompf zu den Schwarzburgischen Aufständischen, die als Hauptleute vermutlich dann hingerichtet werden. Nach dem Scheitern der Erhebungen verliert Blankenburg zeitweilig seine Stadtrechte und muss erhebliche Strafgelder abführen.

    Marktplatz mit Apotheke
    Marktplatz mit Marktbrunnen und Apotheke, Beginn des 20. Jahrhunderts

    Vor 290 Jahren – 1725
    Am Marktplatz wird eine Apotheke eröffnet. Viele Jahrzehnte bleibt sie die einzige derartige Einrichtung im Ort und verliert erst mit dem Ende der DDR diese Bedeutung. Im Jahre 2000 eröffnet ein italienisches Restaurant im Gebäude, danach versucht sich ein „Marktcafé“ zu etablieren – beides ist mittlerweile Geschichte und das Haus steht leer.

    Vor 60 Jahren – 10. Januar 1955
    Die Kinder- und Jugendsportschule wird eröffnet. Hier erhalten später Sportgrößen wie Heike Drechsler, Marlies Göhr oder Renate Stecher ihre Ausbildung.

    Vor 40 Jahren – 23. Januar 1975
    Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren ist die Stadthalle Schauplatz vielfältigster sportlicher Wettkämpfe auch auf nationalem Niveau. So werden hier vom 23. bis 25.01.1975 die DDR-Meisterschaften im Schießen mit Luftdruckwaffen ausgetragen.

    Vor 20 Jahren – 1995
    Im Kurparkabschnitt „Badewäldchen“ werden eine Mineral- und Thermalquelle erbohrt. Später erhalten sie die Namen „St. Antonius“ und „St. Hiltugard“.

    Vor 10 Jahren – 8. Januar 2005
    Die damalige Thüringer Landtagspräsidentin und nunmehr ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht ist Gast beim 6. Neujahrsempfang im Fröbelsaal des Rathauses. Hauptthema ist der 105. Deutsche Wandertag 2005 im Städtedreieck. Lieberknecht ist dazu als Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine eingeladen.

    Vor 10 Jahren – 13. Januar 2005
    Die Initiative „Pro Altstadt“ bietet ganztägig Artikel zu Schnäppchenpreisen in den teilnehmenden Altstadtläden an. Die dabei erwirtschafteten Spendengelder fließen in zwei Projekte im Zusammenhang mit der verheerenden Tsunami-Katastrophe in Südostasien im Dezember 2004.

    Vor 10 Jahren – 25. Januar 2005
    In Bad Blankenburg findet eine Regionalkonferenz für Ostthüringen des Thüringer Gemeinde- und Städtebundes statt. Etwa 170 Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende nehmen in der Stadthalle daran teil. Der damalige Bad Blankenburger Bürgermeister Michael Pabst steht zu diesem Zeitpunkt noch dem Gremium als Präsident vor.

    Vor 10 Jahren – 26. Januar 2005
    Das Männerballett des Bad Blankenburger Carneval Club (BBCC) ist zum vierten Mal in der mdr-Fernsehsendung „Herrliches närrisches Thüringen“ zu sehen.

  • Die Vorsätze sind gefasst, 2015 kann beginnen!

    bb-silvester-realbilly
    Meinen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein vielversprechendes Neues Jahr und natürlich in allererster Linie gute Gesundheit!
    Für die Umsetzung der guten Vorsätze drücke ich auch alle Daumen!

  • Weihnachts- und Jahreswechselwünsche

    Weihnachtsgruss
    Allen meinen Leserinnen und Lesern wünsche ich angenehme Feiertage im Kreise lieber Personen und nach einer Verschnauf- pause einen gelungenen Rutsch in ein erfolgreiches und an schönen Momenten reiches Jahr 2015!

  • Durch die Jahrzehnte: Bad Blankenburgs runde Jubiläen (Dezember 2014)

    Nachdem hier einige Zeit Ruhe eingekehrt war, melde ich mich nun wieder zurück. Eines meiner Steckenpferde ist ja noch immer die Sammlung historischer Daten meine Heimatstadt Bad Blankenburg betreffend. Das ursprünglich avisierte Chronik-Projekt erwies sich aber als zu umfangreich, so dass ich vorerst hier monatlich Jubiläen anschneiden werde. Vielleicht interessiert es ja den Einen oder die Andere. Natürlich erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da ich meine Quellen nur sukzessive erweitern kann. Aber ich bin selbstverständlich immer an Informationen oder Tipps interessiert.

    Vor 80 Jahren – 6. Dezember 1934
    Ein neuer Stadtrat hat sich für Bad Blankenburg konstituiert. Ihm gehören an: Gastwirt Böhnhardt, Maschinenmeister Dehne, Fabrikbesitzer Dittrich, praktischer Arzt Dr. Franke, Tischlermeister Franke jr., Kaufmann Georgi, Rittmeister von Helldorf, Prokurist Hempel, Bezirksbrandmeister Illinger, Kaufmann Petersilge und Lehrer Reithel. Am 11. Dezember wird der Schneider Ernst Voigt anstelle des ausgeschiedenen Rittmeisters von Helldorf in den Stadtrat berufen.
    Drei Tage darauf wählt der Stadtrat den Verwaltungsinspektor Georg Kayßer aus Rudolstadt zum Bürgermeister, Beigeordneter wird Kaufmann Petersilge, Stadtratsvorsitzender der Lehrer Reithel.
    Bei Kriegsausbruch rückt Kayßer als Reserveoffizier zur Wehrmacht ein und Hermann Petersilge übernimmt für diese Jahre die Amtsgeschäfte. Er ist es auch, der am 12. April 1945 Bad Blankenburg mit einigen Zerstörungen zwar, aber kampflos an die Amerikaner übergibt.
    Leider ist es mir noch nicht gelungen, dass 1934er Wahlergebnis oder die Parteizugehörigkeit der einzelnen Stadtratsmitglieder auszugraben.

    Turnerschaftshaus in den 1930er Jahren
    Turnerschaftshaus in den 1930er Jahren

    Vor 80 Jahren – 6. Dezember 1934
    Der Deutsche Sängerbund führt im Turnerschaftshaus vom 6. – 13. Dezember ein Schulungslager durch. Von 1862 bis 2005 existierend war der Sängerbund der weltgrößte Laienchorverband.
    Vom 27. Dezember 1934 bis 4. Januar 1935 gastiert die Deutsche Sängerschaft mit einem Schulungslager im Turnerschaftshaus. Im Gegensatz zum Sängerbund vereint dieser Verband schlagende Studentenverbindungen unter seinem Dach.

    Vor 80 Jahren – 17. Dezember 1934
    Die älteste Bürgerin Bad Blankenburgs, Henriette M. aus der Johannisgasse, wird 90 Jahre alt. Am 21. Dezember vollendet der älteste männliche Einwohner, Hermann G. aus der Unteren Marktstraße, sein 91. Lebensjahr.

    Vor 40 Jahren – 5. Dezember 1974
    Zur Unterstützung des VEB Gebäudewirtschaft wird eine Reparaturbrigade für Werterhaltung an der Wohnungs‑ und Gebäudesubstanz des Wohngebietes Alfred‑Sobik‑Siedlung aufgestellt.

    Vor 40 Jahren – 18. Dezember 1974
    Der VEB Antennenwerke Bad Blankenburg produziert das 40 000. Gerät „Anett“.  Alte DDR-Aborigines kennen diesen kleinen handlichen Kassettenrecorder sicher noch.

    Vor 40 Jahren – 24.12.1974
    Seit den Weihnachtstagen 1974 präsentiert sich der Rittersaal auf dem Greifenstein neu. Die Burgfreunde leisteten dazu 350 Arbeitsstunden. 1974 wurde auch eine Straße zur Burg gebaut, die vor allem der Belieferung der gastronomischen Einrichtung dient. Wegen Durchquerung des Naturschutzgebietes ist sie für den öffentlichen Verkehr gesperrt.

    Vor 10 Jahren – Dezember 2004
    Zum Jahresende leben in Bad Blankenburg 7563 Menschen. Das sind 61 Einwohner weniger als im Vorjahr. Ende 2013 bevölkerten nur noch 6764 Menschen die Stadt.

    Vor 10 Jahren – 16. Dezember 2004
    Das Diakonische Altenhilfezentrum in der Wirbacher Straße wird eröffnet.

  • Adventsnachlese und Weihnachtswünsche

    Natürlich möchte ich es nicht versäumen, allen meinen Blog-Lesern und Leserinnen eine friedliche Adventszeit zu wünschen. Dies geschieht ja nun schon fast nachträglich, pünktlich sind dagegen meine Wünsche für ein fröhliches Weihnachten … wahlweise kann dies auch durch „gesegnetes“ ersetzt werden.

    Adventsauftritt 2011 der Regelschule im Fröbelsaal
    Am ersten Adventswochenende traten Regelschüler der 6. Klassen im Fröbelsaal des Bad Blankenburger Rathauses mit einem kurzweiligen Weihnachtsstück auf. Die Akteure gaben sich große Mühe, was vom sehr gut unterhaltenen Publikum mit dem entsprechenden Beifall entlohnt wurde. Zeitgleich wartete der Weihnachtsmarkt mit vielfältigen Aktionen auf seine Gäste. Dazu gehörten Modenschau, Glühweinparty, Weihnachtsbaumschmücken … die es verpasst haben seien versichert, dass es auch 2012 wieder weihnachtlich wird. Mit oder ohne Schnee.

    Bad Blankenburger Weihnachtsbaum 2011

    Friedlich leuchtend wacht die Burg Greifenstein in der Adventszeit über den unverschneiten Marktplatz mit Weihnachtsbaum und märchenbildergeschmückten Brunnen.

    Frohe Weihnachten!

  • Trabbi, U-Boot, Wisente – Usedom im September

    Usedom im September war das Ziel und von der netten Frau im Navi bestens gelotst fand ich mich eines Tages im Norden von Leipzig bei meinem alten Studienfreund H. wieder. Wobei sich das „alt“ auf unsere nunmehr zwanzigjährige Freundschaft bezieht.

    Abends an der Seebrücke Koserow.

    Irgendwann am Abend stürmten wir dann die Seebrücke im Ostseebad Koserow und sahen den Möwen beim Schlafen zu während die Wellen in der Dämmerung an den Strand rollten.

    Auf dem Streckelsberg, Koserow

    Eine Wanderung zum 58 Meter hohen Streckelsberg ersetzte am nächsten Tag den Frühsport. Hier soll eines der unzähligen Störtebecker-Verstecker entlang der Ostseeküste gewesen sein. Wir versteckten uns nicht sondern spazierten weiter zur Seebrücke.

    Dann sagten wir noch den Wisenten im Gehege in Dargen ein freundliches „Hallo!“, sie antworteten nicht, und zogen weiter in die ebenfalls dort gelegene „Welt der Erfindungen“.  Zugegeben hatte diese unseren Besuch nur dem Umstand zu verdanken, dass wir dort fälschlicherweise das kopfstehende Haus vermuteten. Inhaltlich gehören die beiden Sachen wohl auch zusammen und werden gemeinsam beworben, liegen aber fluffige 35 Inselkilometer voneinander entfernt. Und verlangen getrennt voneinander Eintritt. In der Erfinderausstellung präsentieren vor allem Kandidaten der MDR-Fernsehsendung „Einfach genial!“ ihre Alltagstüfteleien. Es ist recht interessant und man kann auch so ziemlich alles anfassen und ausprobieren.

    Bockwindmühle Pudagla

    Auf der Rückfahrt zog dann die Bockwindmühle Pudagla unsere Aufmerksamkeit auf sich, die frisch einem Dracula-Film entsprungen schien. Sehenswert.

    Zinnowitz

    Die Abendsonne vergoldete uns Zinnowitz, wo wir ein bisschen Stadt und Seebrücke besichtigten, um dann das Kindersanatorium „Erich Steinfurth“ zu suchen, wo ich als 8-jähriger sechs endlos lange Atemwegs-Kurwochen verbrachte. Es steht noch. Gerade so.

    Die Welt steht Kopf in Trassenheide

    „Die Welt steht kopf“ hieß es dann in Trassenheide und das ist wörtlich gemeint. Ein inklusive seines Innenlebens auf dem Kopf stehendes Haus lädt zum Besuch ein. Klar, dass es dort vor allem um schicke Fotomotive geht.

    Posing

    Und dann ein Highligt: Wir fuhren Cabrio! Zugegeben ein absolutes Statussymbol und der Vermieter (4 Stunden für ca. 40 Euro) gab uns auch gleich zwei Regeln mit auf den Weg: 1. Trabbifahrer grüßen einander. – 2. Achtet auf die Breeeemsen! – Die Beachtung der zweiten Regel erwies sich an der ersten Kreuzung auch als absolut hilfreich.

    Peenebrücke Wolgast

    Mit dem Trabbi gings dann pünktlich zur abendlichen Öffnungszeit an die Peenebrücke Wolgast.

    Peenemünde, U-Boot

    Vom DDR-Trabbi schwangen wir uns dann fast nahtlos ins sowjetische U-Boot, seines Zeichens das größte konventionelle der Welt. U-461 in Peenemünde ist begehbar und unterhält durch Tauchsirene und Durchsagen in russischer Sprache. Ab und an können die Bordlautsprecher aber auch deutsch und zerstören die U-Boot-Romatik-Illusion: „Ey, der Herr da in Sektion 3, der gerade det Tiefenruder-Handrat abmontieren will, sollte dat bitte unterlassen und wird am Ausgang erwartet.“

    Historisch-Technisches Museum Peenemünde

    Aus den Tiefen des Wassers in die Luft: V1 und V2 erwarteten uns recht friedlich im unweit des U-Bootes gelegenen Historisch-Technischen Museum. Im ehemaligen Kraftwerk der Heeresversuchsanstalt ist eine gewaltige Ausstellung zu V-Waffen und Raumfahrt, als einer deren Großväter sich Peenemünde sieht, zu besichtigen. Mir zumindest taten danach Füße und Augen weh – es war einfach zu viel Input.

    Seebrücke Ahlbeck

    Dann regnete es. In Ahlbeck. Vielleicht vergoss der Himmel aber auch ein paar Tränen im Angedenken an den verstorbenen großen Loriot und seinen Film „Papa ante portas“, dessen Schlussszene hier auf der Ahlbecker Seebrücke spielt.

    Pfarrers Schluck

    Zum Abschluss besuchten wir noch die Koserower Kirche – im Bild der pastorale Schlummertrunk, wenn´s mal wieder länger dauert. Das Gebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist damit der älteste erhaltene Kirchenbau Usedoms.

    Genächtigt hatten wir übrigens im Koserower Hotel „Nautic“, welches 15 Minuten vom Strand und recht zentral gelegen, doch sehr empfehlenswert ist.

    Wer noch mehr Bilder sehen mag klickt HIER.