Durch die Jahrzehnte: Bad Blankenburgs runde Jubiläen (April 2015)
Allen meinen Seitenbesuchern und -innen wünsche ich ein frohes Osterfest und starte gleich mal durch in die April-Jubiläen, die ja dieses Jahr vor allem im Zeichen des 70. Jahrestages des Kriegsendes 1945 stehen.
Vor 70 Jahren – April 1945
Am 1. April beginnt die Besetzung Thüringens durch die 3. US-Armee unter dem legendären Lieutenant General George S. Patton Jr. als Teil der 12. US-Armeegruppe. Der deutsche Widerstand ist verhalten, so dass schon am 11. April Weimar erreicht und das KZ Buchenwald befreit wird.
Bad Blankenburg, das bisher von den Kriegsereignissen mehr oder weniger verschont geblieben war, erlebt zwei Tage zuvor (9. April) einen amerikanischen Bombenangriff. Unklar ist, ob dieser einem nahe gelegenen anderen Ziel gilt oder die Besatzungen auf dem Rückflug nur Ballast los werden wollen. Sechzehn Einwohner werden getötet und acht Häuser zerstört.
Drei Tage später (12. April) treffen die Spitzen der Amerikaner nach Artillerievorbereitung, die vornehmlich die Stadthalle trifft, von Watzdorf kommend in der Stadt ein. Der amtierende Bürgermeister Hermann Petersilge (Bürgermeister Georg Kaysser weilt seit 1939 im Felde) übergibt Bad Blankenburg am Abend kampflos an die Besatzer, die bis zum Juli bleiben, um dann von der Sowjetarmee abgelöst zu werden. Allerdings kann Petersilge nicht verhindern, dass Endsieg-Hardliner zuvor noch die beiden wichtigen Verkehrsbrücken (Straße und Eisenbahn an der Stadthalle) über die Schwarza sprengen.
Später bringt er seine Erlebnisse in diesen Stunden mehrseitig zu Papier und streicht dabei mehrfach seine (zweifellosen) Verdienste (Rettung der Vaterstadt unter Einsatz des eigenen Lebens) heraus. Heute trägt eine Straße im Gewerbegebiet seinen Namen.
Vor 60 Jahren – 12.04.1955
In der Siedlung wird eine neue 24-Klassenschule als „Oberschule im Aufbau“ mit fünf Fachkabinetten übergeben.
Zehn Jahre später erhält diese am 12. April 1965 den Namen POS (Polytechnische Oberschule) „Friedrich Fröbel„.
Mit einer großen Festveranstaltung und im Beisein von Kreisschulrat Horst Gütter und dem ersten Schuldirektor Kurt Bähringer wird im April 1975 in der Stadthalle der 20. Jahrestag der Gründung gefeiert.
Wiederum zehn Jahre später begeht man das Jubiläum mit einer ganzen Festwoche.
Nach der Wende beherbergte das Gebäude noch das Friedrich-Fröbel-Gymnasium Bad Blankenburg. Dann erfolgte eine Abwertung zur Außenstelle des Rudolstädter Gymnasiums, seit 2014 steht es leer.
Vor 40 Jahren – April 1975
Zahlreiche Helfer des Wohnbezirkes 3 Bad Blankenburg starten Mach-mit‑Einsätze am Wegebau zwischen Stadthalle und Dr.-Hans‑Loch‑Straße. Unterstützt werden sie dabei vom Patenbetrieb VEB Elektrogeräte.