Kategorie: Bad Blankenburg

  • FotoSafari durch Bad Blankenburg – Kurpark & Villenviertel, Teil 1

    Das Sommerwetter lockt, mal mit der Kamera Gassi zu gehen und da das Gute meist näher liegt als man denkt, gibt´s einfach mal den einen oder anderen “Schnappschuss” aus meinem Umfeld. Ich habe die Fotos mit einer Canon EOS 50D geschossen und mit Gimp nachbearbeitet. Dabei habe ich statt der einfachen Nachschärfe-Funktion den Unscharf-Maskieren-Filter verwendet und überlege noch, ob das so eine glückliche Wahl war.

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    Der Kurpark wird von der Schwarza geteilt. Hier mal ein Blick von einer der Brücken.

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    Ein paar Meter weiter hat man dann noch einmal einen recht schönen und vor allem freien Blick über die Hausdächer des Villenviertels auf unsere Burg Greifenstein. Hier wurde im Jahre 1304 der deutsche König Günther XXI. aus dem Geschlecht der Schwarzburger geboren.

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    Auch das unweit gelegene Georgdenkmal geht auf die Schwarzburger zurück. Die Blankenburger Bürgerschaft setzte damit dem wohl sehr beliebten Fürsten Georg Albert (1838 – 1890) ein Denkmal.

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    Man schafft es sogar, Denkmal und Burg auf ein Foto zu bannen. Das Denkmal verlor während der DDR-Zeit seine Inschriften, ein Verein sorgte nach der Wende für die Wiederherstellung.

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    Und noch ein letzter Blick auf den Fürsten, ehe die Foto-Safari im nächsten Teil fortgesetzt wird …

  • 1. Juni 2010 – Generationen, Zukunft & Geschichte

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    Steppkes aus allen Kindereinrichtungen Bad Blankenburgs hatten sich zum Kindertagsfest mit dem Kinderliedermacher Rainer Püschel eingefunden. Wegen der regnerischen Witterung wurde das Geschehen kurzerhand vom Marktplatz in den Fröbelsaal des Rathauses verlegt. Der große Pädagoge Friedrich Fröbel, der hier 1840 den ersten Kindergarten begründete, hätte vermutlich eine große Freude an diesem Bild gehabt.

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    Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt in der Bad Blankenburger Georgstraße einen Stolperstein. Dieser erinnert an den jüdischen Fabrikanten Max Henschel, der das Dritte Reich zwar überlebte, aber in Buchenwald und Theresienstadt schwer gezeichnet wurde. Schüler der Regelschule “Geschwister Scholl” erforschen in einer Projektarbeit sein Leben und initiierten mit Hilfe ihrer Mentoren die Aktion.

  • Saalfelder Vokalisten im Bad Blankenburger Freibad

    Freibad-Benefizkonzert 2009

    Nachdem es im vorigen Jahr wegen einem tragischen Unglücksfall abgesagt werden musste, standen die Saalfelder Vokalisten am 15. August 2009 wieder vor den Bad Blankenburger Badegästen. Viele waren extra gekommen, versprach der Auftritt doch wieder musikalisch Besonderes. Angelehnt an die Comedian Harmonists oder Max Raabe, aber eben komplett ohne instrumentale Begleitung, verfügen die sieben Saalfelder über ein großes Repertoire. Für die technische Betreuung sorgte – wie bei allen Freibad-Events – der Party-Express Bad Blankenburg. Oberkirchenrat i. R. Ludwig Große führte durch das Programm, wie immer kurzweilig und amüsant. Unter anderem berichtete er über die derzeitige Situation von Freibad und Verein. Die durch das Benefizkonzert avisierten Spenden sind also auch im Freibad keinesfalls überflüssig.

    Fotogalerie

  • Hilfe, ich habe Frau Krawuttkes Schwester gesehen!

    Heute war Stadtfest. Grund genug für mich arbeiten zu gehen – eine Arbeit, die darin besteht, Para-Touristen (weil sie meist nur aus den Nachbarorten kommen) unser historisches Rathaus zu zeigen und nebenbei beim Fest Fotos für das kommunale Archiv zu schießen.

    Wegen der Hitze und weil schließlich Sonntag ist düste ich erst auf den letzten Pfiff los. Zugegebenermaßen mache ich es aber immer so. Eilig. – Oh, bisher wusste ich noch gar nicht, was für ein ekstatisches Quitschen Winterreifen bei diesen Temperaturen von sich geben können! Was ich auch nicht wusste, dass ältere Frauen ihre Rollators freihändig über Fußgängerüberwege bekommen. Wenn sie nämlich beide Fäuste zum schütteln brauchen … Naja, hat sie beim nächsten Damenkränzchen zur Abwechslung mal was neues zu erzählen. Im Rückspiegel sah ich sie ihrem davonrollendem Gefährt hinterherhechten. Ob Pflegestufen eigentlich auch wieder aberkannt werden können?

    Auf den Parkplatz gequietscht und ab zum Fest. Dort spielte schon eine Blaskapelle und ich konzentrierte meine volle Aufmerksamkeit darauf beim Laufen nicht im Takt der Blasmusik zu bleiben, um ein „Guck mal, der Idiot läuft im Gleichschritt.“ zu vermeiden. Wer Karl Moik und Ernst Mosch mit oder ohne Egerländer mal im Stechschritt ins Musikantenstadl einmarschieren gesehen hat, der weiß wovon ich rede …

    Die Hitze war mal wieder nur unwesentlich unterhalb der Siedepunkte verschiedener Flüssigkeiten anzusiedeln und so platzierte ich mich im Schatten des Rathauses und beobachtete das Geschehen. Ich hoffe nur, dass kein Bekannter kam und mir ein Bier anbot – ich hätte ihm in dem Moment nur schwer erklären können, dass ich ja gerade arbeite. Dafür lief das Bier andernorts um so besser – oben hinein und …

    Ja, wo vermutet man als Auswärtiger als erstes ein WC, wenn man sich auf dem Marktplatz befindet? Richtig, im Rathaus. Ich musste also meine ganze Menschenkenntnis daransetzen, die Besichtigungswilligen von den Verrichtungswilligen zu unterscheiden. Manchmal fiel das in der Tat nicht schwer. Einmal knüpfte ich meine Bereitwilligkeit, den Weg zu den Öffentlichen zu zeigen an das Versprechen, sich hinterher mit mir das Rathaus anzusehen. So war ich über den Nachmittag recht beschäftigt und geschäftig.

    Bis sie kam. Ich erklärte gerade Besonderheiten unseres Gemäuers als sie sich vom WC kommend und an ihrem seltsamen Gewand nestelnd zu uns gesellte. Die überschwengliche Aufmerksamkeit, die sie dann an den Tag legte, macht mich in der Regel ja immer stutzig. Und ich wurde nicht enttäuscht: Frau Krawuttke hat eine Schwester! Ich weiß nicht, wie sie heißt und wo sie wohnt, aber ich habe sie gesehen!

    Wir schauten uns die Schmetterlingssammlung an, die sich im hiesigen Museum befindet und ich erklärte gerade etwas über den Schöpfer dieser Sammlung, der voriges Jahr verstorben ist als es aus einer Ecke krähte: „Ich habe auch einen Schmetterling gefunden. Soll ich den herbringen?“ Gewohnt, dass ein Besucher hin und wieder einen Scherz macht, zumal wenn es eine Besucherin ist, die auch in der DDR beim besten Willen nicht mehr als „Freund der Jugend“ im Blauhemd durchgegangen wäre, fuhr ich fort. Ein Unterschied zwischen einem Scherz und einem ernst gemeinten Einwurf ist aber, dass der Scherzende beschämt zu Boden sieht, wenn niemand lacht, während der Ernste sich noch einmal Gehör verschafft. „Ja, der ist tot und liegt vertrocknet hinter meinem Küchenfenster!“ Ich versuchte daraufhin der Frau mit wenigen zielgerichteten Worten zu erklären, dass so eine eigene Schmetterlingssammlung in ihrer sicher geschmackvoll eingerichteten Wohnung ganz hübsch sei …

  • Wandertag macht müde


    Rathausfoyer
    Originally uploaded by Marvin261.

    Bei uns hat der 105. Deutsche Wandertag Station gemacht. Eine ganze Woche lang besiedelt das organisierte Wandertum Innenstadt und Bergeshang … holladriho.

    Erste Bekanntschaft mit den fröhlichen Wandersleuten machte ich morgens auf dem Parkplatz. Sicherlich dachten sie an einen parkplatzlos und weinend herumfahrenden Artgenossen als sie von mir verlangten doch bitteschön preußisch akkurat einzuparken und nicht zwei Plätze zu belegen. Von mir!! Morgens!!! … Der Pazifist in mir folgte aber.

    Bei lokalen Festivitäten besteht meine Aufgabe auch darin, Interessierte in unserem Rathaus herumzuführen. Nun wird man sich fragen: Was ist so interessant daran, dem Bürgermeister beim Telefonieren oder im Ordnungsamt beim Knöllchen abrechnen zuzuschauen? Meine Antwort: Nichts! Denn ich zeige ganz andere Dinge:

    Im Eingangsbereich gibt es einen gläsernen Fußboden, unter dem eine mittelalterliche Pflasterstraße und ein Brunnen zu sehen sind. Beides wurde bei der Sanierung des Hauses anno 1996 freigelegt und begehbar gemacht. Hier könnte ich auch eine der preiswertesten Folgen von der Versteckten Kamera drehen, denn es ist gar zu putzig mit anzusehen, wie sich Leute jeden Alters auf Glasfußböden bewegen. Auch mein beruhigender Hinweis, dass *bisher* noch niemand durchgebrochen sei, hilft da nicht viel.

    Wenn wir dann diesen Bereich mehr oder weniger hyperventilierend und sehr mutig bewältigt haben kommen wir in der ersten Etage in den Rathaussaal, wo ein Pädagoge 1840 den Ersten Allgemeinen Deutschen Kindergarten begründete. Das war irgendwann im Juni – ich erinnere mich nicht mehr so genau, entweder war ich gerade verreist oder noch gar nicht geboren. Als kleines Quiz frage ich euch an dieser Stelle mal nach dem Namen dieses Pädagogen – die Ergebnisse werden zeigen, wer überhaupt bisher gelesen hat und noch dazu google und Co. zu bedienen weiß.

    Nach der Besichtigung des Saales trennt sich schon die Spreu vom Weizen – einige geben auf. Es geht nämlich noch eine Etage höher in unser Stadtmuseum. Derzeit sind hier drei Bürger unserer Stadt ausgestellt, wobei es sich natürlich richtiger formuliert um Exponate über diese Bürger handelt. Ein Kunstschmied und zwei Insektenforscher haben allerlei Ansehenswertes zusammengetragen. Es gibt eine Schmetterlingssammlung, bei deren Betrachtung ich dann immer auf den Totenkopf-Falter hinweise, der hier gefangen aber inzwischen ausgestorben ist mit dem schnellen Nachsatz, dass der noble Stifter dieser Sammlung keinesfalls den letzten erwischt hat. Manchmal lasse ich dies auch weg und warte auf den entsprechenden Kommentar der Besucher.

    Nun ist aber Wandertag und ich weiß auch wieso: Ich wandere treppauf … treppab mit kleineren oder größeren Grüppchen sowie einzelnen Leuten. Meine Füße tun weh und ich bin auch mittlerweile über die Struktur und Geschichte inklusive wichtiger Anekdoten des Deutschen Wanderverbandes im Bilde. Meine Rathauswanderungen werden am Wochenende fortgesetzt und ich könnte letztendlich an Kilometern eventuell sogar mit den Verbandswanderern mithalten. Holladriho!

    (Im Bild sieht man übrigens den Blick aus dem Treppenhaus auf das Glasfoyer und den darunter befindlichen Brunnen.)

  • Generationen – Dimensionen

    Heute war ich zu einem Benefizkonzert.

    Ha, „Live 8“ werden viele denken. Leider nicht! – Ich bin brav, den Fotoapparat geschultert, die paar Meter ins örtliche Freibad gewandert.

    Zu Hause lief der Fernseher mit der Übertragung der Wahnsinns-Aktion von Bob Geldof an der sogar Stars teilzunehmen scheinen, die nicht mal wissen wo Afrika liegt.

    Im Freibad angekommen empfing mich „Verooooonika, der Lenz ist da…“ Ein örtlicher Vokalistenchor hatte sich bereiterklärt zugunsten unseres Badvereins ins Mikro zu schmettern. Na gut, das ist dann eher etwas für die Generation, die dank Wüstenfuchs & Co. eventuell noch weiß, wo Afrika liegt, aber dafür noch nie etwas von Geldof oder Live-8 gehört hat.

    Meine Ohren schmerzten vom „kleinen grünen Kaktus“ und ich versuchte schnell ein paar Fotos in den Kasten zu bekommen.

    Wieder zuhause angekommen verschoben sich dann wieder meine Dimensionen – Annie Lennox sang für Afrika. Und das – so muss ich sagen – war mehr als nur eine Entschädigung.